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12. Oktober 2013

Einfach oder kompliziert? Diese Frage beschäftigt mich immer wieder.
Ist es einfach oder kompliziert, Gottes Kind zu werden? Eigentlich nichts einfacher als das, denke ich dann oft. Man muss doch nur ein kleines „Ja“ sagen, das „Ja“ zu Jesus und zu dem, was er für einen getan hat. Dann denke ich wieder, es gibt nichts Komplizierteres, denn ich kann einem Menschen alles mögliche erklären, beibringen, ihn unterrichten, ihn von etwas überzeugen. Aber einen Menschen bekehren, das kann ich nicht. Das muss jeder selbst tun. Und dabei über seinen Schatten springen, seinen Schweinehund, seinen Stolz überwinden, seine tiefen Überzeugungen in Frage stellen, seine Ängste bewältigen—und das ist richtig kompliziert. Nur Gott schafft das, der Heilige Geist, der im entscheidenden Moment die richtige Sprache spricht. Und Gott macht das sehr gerne durch uns. Es ist viel an uns gelegen, vielleicht mehr als uns lieb ist?

Einfach oder kompliziert? Ich denke dabei auch daran, das zu tun, was Gott von mir will. Seinen Willen zu verstehen—zugegeben—das ist nicht immer leicht. Aber eigentlich, wenn wir ehrlich zu uns sind, wissen wir vielleicht doch viel genauer, was Gott sich von uns wünscht, als wir in der ersten Sekunde, in der wir einmal mehr über die Frage nachdenken, selbst zugeben würden (für mich ist das jedenfalls der Fall. Falls du dich von meiner These nicht angesprochen fühlst, freue ich mich noch mehr, als wenn du mich voll verstehst). Eigentlich nichts einfacher, als Gottes Willen zu verstehen. Lasst uns einfach die Bibel aufschlagen und, wenn wir offen sind, erkennen wir schnell, was Gott sich von uns wünscht. Und wenn uns nichts Spektakuläres einfällt, was Gott im Moment von uns wollen könnte, dann lasst uns einfach versuchen, unseren Nächsten zu lieben. Wenn ich persönlich darüber nachdenke, fällt mir sofort meine Frau ein, die sich erfahrungsgemäß sehr darüber freut, wenn ich sie liebevoll und freundlich behandle. Hört sich das trivial ein oder lehrmeisterlich? Ich hoffe nicht. Es ist nun mal so, dass ich mich selbst immer wieder daran erinnern muss und denke dabei, es ist doch recht kompliziert, Gottes Willen zu tun. Ständig schiebt sich meine eigene Agenda, Verzeihung, schiebe ich meine eigene Agenda zwischen mich und das, was sich Gott von mir wünscht.

Vielleicht kennt ihr die Stelle von Paulus in seinem Brief an die Epheser, in der er von den Gelegenheiten spricht, die Gott für uns vorbereitet hat. In Eph 2, 8-10 steht das. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass er unfassbar viel vorgesehen hat, viele kleine Gelegenheiten für uns das weiter zu schenken, was er uns selbst geschenkt hat.

Einfach oder kompliziert? Entscheidet selbst. Im Endeffekt braucht die Frage nicht beantwortet zu werden. Lasst uns einfach Gott lieben, unsere Nächsten und Gott immer wieder fragen, was er mit uns vorhat.
 


11. September 2012

Du bist mein Vater

Du bist mein Vater

Ein Vater der mich liebt ?

Du bist mein Vater

Obwohl du mich selten siehst

Du bist mein Vater

Auch wenn ich dich vermiss

Du bist mein Vater

Auch wenn Du mich schlägst

Du bist mein Vater

Ich versteh das nicht

 

 

Du bist mein Vater

                        Ob Du willst oder nicht

                        Du bist mein Vater

                        Aussuchen konnte ich das nicht

                        Du bist mein Vater

                        Erschreckend für mich

                        Du bist mein Vater

                        Gerecht find ich das nicht

                        Du bist mein Vater ich versteh das nicht

 

 

 

Du bist mein Vater

Das heißt Schmerzen für mich

Du bist mein Vater

Flüchten kann ich nicht

Du bist mein Vater

Das macht was mit mir

Du bist mein Vater

Das hab ich von Dir

Du bist mein Vater

Ich will das doch nicht

 

 

Du bist mein Vater

Jetzt erfahre ich das in Dir

Du bist mein Vater

Ein Neues schaffst Du in mir

Du bist mein Vater

Frieden find ich in Dir

Du bist mein Vater

Heilung schenkst du mir

Du bist mein Vater

Verstehen kann ich das nicht

 

 

 

 

                        Du bist mein Vater

                        Zeit hast Du immer für mich

                        Du bist mein Vater

                        Das hilft mir

                        Du bist mein Vater

                        Jetzt glaub ich dir

                        Du bist mein Vater

                        Nun will ich folgen dir

                        Du bist mein Vater

                        Verstehen kann ich das nicht

 

Du bist mein Vater

Geändert hast Du mich

Du bist mein Vater

Zur Ruhe komme ich in dir

Du bist mein Vater

Liebe schenkst Du mir

Du bist mein Vater

Ich liebe dich

mein Vater

 

 

Rudolf Waas


 

1. September 2012

Eine Stelle im Lukasevangelium fasziniert mich schon lange. In Lukas 22 Vers 15 steht: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passahmahl mit euch zu essen, ehe ich leide. Sich mit Sehnsucht sehnen—das klingt wie „doppelt gemoppelt“. So wichtig war Jesus die Gemeinschaft mit seinen Freunden, dass er sich mit Sehnsucht danach sehnte.

Sehnsucht—wer von uns kennt sie nicht? Manchmal konkret, manchmal diffus empfunden. In Zeiten und Momenten des Glücks und der Zufriedenheit ist sie nicht wahrzunehmen, aber natürlich gibt es auch Zeiten der Not, der Einsamkeit oder sogar Verzweiflung, während derer wir einen Mangel empfinden.

Und auch Jesus kannte die Sehnsucht. Gegenüber seinen Jüngern hat er sie sogar—wie eingangs erwähnt—explizit zum Ausdruck gebracht. Aus den Berichten in den Evangelien wissen wir, dass Jesus Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit seinem Vater empfunden haben musste und deshalb viel Zeit mit ihm verbrachte.

So wie der Vater die Sehnsucht Jesu stillte, will er auch uns alles geben, wonach wir uns sehnen oder, besser gesagt, was wir brauchen, sei es, dass wir uns des Mangels bewusst sind oder nicht. Wenn ich gefragt werde, was der Schlüssel zum Empfang dessen ist, was der Vater uns schenken möchte, ist die Antwort für mich klar: Zeit mit Gott verbringen. Zeit im Gebet, im Lobpreis, Gottes Wort zu lesen oder zu studieren aber auch Zeiten des Dankens, Lobens, Klagens—was auch immer dran sein mag. Und was diese Zeit so wertvoll macht, ist gerade die Sehnsucht Gottes, Zeit mit uns zu verbringen und Gemeinschaft mit uns zu haben. Wir sind Gott ja nicht lästig sondern er liebt uns. Jesus hat für alles ein offenes Ohr und begegnet uns stets liebevoll. Und das beste ist: Wir können immer wieder neu zu ihm umkehren, auch nach Zeiten der Funkstille zwischen uns und Gott.

Also, wenn du mich fragst: Verbringe so viel Zeit wie möglich in Gemeinschaft mit dem Vater, mit Jesus und mit dem Heiligen Geist und empfange dabei, was Gott für dich bereithält, um deine Sehnsucht zu stillen. Denn ungestillte Sehnsucht ist eine starke Triebfeder, die zu falschen Gewohnheiten führen kann, indem wir einen empfunden Mangel in ungünstiger Weise zu befriedigen versuchen. Falsche Gewohnheiten könnten beispielsweise ein übermäßiger Alkoholkonsum, falsches Essverhalten oder ein schlechter Umgang mit unserer Sexualität sein. Andere vergraben sich auf der Suche nach Befriedigung in Arbeit oder betreiben übermäßig Sport. Solche Gewohnheiten können sogar zu Missbrauch oder sogar Abhängigkeit führen, was in eine Abwärtsspirale mit heftigen Folgen münden kann.

Deshalb nimm das Angebot unseres Gottes an: Er will dir Freiheit und ein erfülltes Leben schenken!

 

 


5. Mai 2012

  

was und wie würde Paulus heute schreiben? Natürlich können wir das nicht wissen—schon gar nicht, was der Heilige Geist ihm eingäbe.

Ich habe dennoch darüber nachgedacht, wieder einmal angeregt durch persönliches Erleben. Folgendes kam dabei heraus:

„Brüder, vergesst nicht, euch zu reinigen und versäumt nicht, euch geistlich sauber zu halten. Habt ihr nicht von unserem Herrn Jesus ein neues, reines Gewand erhalten? Lasst es nicht verkommen zu einem von eurem alten Kleid nicht mehr zu unterscheidenden Lumpen! Bedenkt, wie ihr euren Körper pflegt, wie ihr täglich duscht, badet, eure Zähne putzt. Warum entwickelt ihr einen so großen Eifer dabei? Weil ihr nicht stinken wollt, nicht unangenehm sein wollt für eure Brüder. Aber für euren geistlichen Schmutz sind viele unter euch blind! So reinigt nicht nur euer Gebiss, um in der Lage zu bleiben, die Speise zu zerteilen. Sondern ergreift jeden Morgen neu im Gebet das Schwert des Geistes, das Gottes Wort ist. Und reinigt nicht nur euren Körper, sondern auch eure Seele und euren Geist vor dem Herrn. Denn er sieht die Flecken und Runzeln eures Geistes, die von Menschen nicht beurteilt werden können. So strebt nicht in erster Linie danach vor Menschen schön und angenehm zu sein, sondern vor dem Herrn“.

Was sich in diesem Schreibstil etwas lustig anhören mag, enthält eine tiefe Wahrheit: So wie wir für die Pflege und Körpers (Duschen, Zähne putzen, Frisör, Essen) Zeit und Disziplin aufwenden, so hat einerseits Gott ein Verlangen danach, in ähnlicher Weise Zeit mit uns zu verbringen. Und andererseits ist es sehr, sehr wichtig, auch für die geistliche Hygiene Zeit aufzuwenden.

So lasst uns neu prüfen was dran ist, was gut ist, was wir ändern können:

· Gespräche mit Jesus, mit Gott?

· Lesen im Wort Gottes?

· Studium des Wortes Gottes in Bezug auf eine unserer Lebensfragen?

· Gebete in der Ehe, mit einem Freund?

Jeder wird seine eigene Weise finden, sich die „geistlichen Zähne zu putzen“.

 


27. November 2011

 

1. Advent. Mein 1. Advent hat - so habe ich den Eindruck - so erstadventlich wie irgendwie möglich begonnen: Beim Frühstück brannte die erste Kerze des Adventskranz, im Gottesdienst haben wir eine Kantate gesungen, die Johann Sebastian Bach speziell zum 1. Advent geschrieben hat (für die Bach-Freunde unter uns: Nun komm, der Heiden Heiland) und wir haben 'Macht hoch die Tür gesungen', das Lied Nr. 1 im evangelischen Gesangbuch zu Beginn des Kirchenjahres.

Macht hoch die Tür... welche Tür eigentlich? Der Text geht, wie ihr sicherlich wisst, auf Psalm 24, 7ff zurück. Es geht um den Einzug des Königs der Ehre bzw. der Herrlichkeit, der einziehen möchte. Ein sehr vielschichtiger Text, der im hebräischen Original vermutlich ganz anders wirkte als die deutsche Übersetzung.

Ich verstehe den Text auf einer persönlichen Ebene. Der König der Könige, oder  "the King of Kings" wie es im Englischen so schön prägnant klingt will einziehen in unser Leben, immer wieder neu und immer mehr. Je weiter wir das Tor öffnen, desto näher kommt er uns und prägt unser Leben, unsere Gedanken, unsere Entscheidungen. Und besonders schön ist es, wenn der König Jesus in uns Raum gewinnt und wir dadurch in immer höherem Maße geprägt werden durch seine Liebe und die Menschen um uns herum immer herzlicher lieben können.


 

22. Oktober 2011

DIALOG mit GOTT

Gott: Hallo Andreas!

Andreas: (schweigt)

Gott: Andreas?

Andreas: (schweigt)

Gott: Andreas?

A: mmh

G: Ah, du hörst mich ja doch.

A: Naja

G: Ist was?

A: Hä? Ob was ist? Weißt du doch.

G: Ja, schon. Aber ich würde mich freuen, wenn du darüber mit mir reden würdest.

A: Kann ich nicht einfach in Ruhe mein Zeug weitermachen?

G: Es interessiert mich wirklich sehr wie es dir geht.

A: Ach. Weißt doch, wie schlecht ich drauf bin. Schon seit Wochen. Am besten lässt du mich in Ruhe – und ich belaste dich besser nicht mit meinen Problemen…. Du kennst mich doch. Seit 20 Jahren dieselbe Scheiße.

G: (schmunzelt) Ich kenne auch schon die nächsten 20 Jahre.

A: Ja, ich weiß. Du weißt alles. Du siehst alles. Und, ja, ich weiß, irgendwie kommst du trotzdem mit den Menschen aus, nein, du liebst sie trotzdem. (Pause). Aber mich? Lass es lieber. Es lohnt sich nicht für dich, mich zu lieben. Siehst doch was ich immer wieder mache.

G: Was denn?

A: Jetzt frag doch nicht – ich hab schon gar keine Lust mehr darüber nachzudenken, geschweige denn, zu reden. Du weißt doch, was ich für ein Kamel bin. Und ehrlich gesagt: es ist mir so langsam mehr als peinlich – auch vor dir.

G: Andreas, wer bist du?

A: Wie bitte? Was soll denn das jetzt?

G: Wer bist du?

A: Weißt du doch, einer der größten Idio… Naja, ich weiß, was du meinst. Ein Kind Gottes. Ja, das bin ich wohl, sollte ich sein, hätte ich eigentlich sein sollen,… war ich mal?

G: Wer bist du?

A: Ja, Herr, dein Kind.

G: Ich habe dich lieb.

A: Also nee Herr, das geht ja nun gar nicht. Nein, lass mal. Wie kannst du einen lieben der sich selbst nicht mal leiden kann.

G: Was magst du an dir nicht?

A: Würdest du einen mögen, der seine Frau betrügt? Zu einer Prostituierten geht? Und sich dann noch was holt?

G: Ja.

A: Der seine Frau jahrelang belogen hat, sich selbst verarscht? Der dich schon 1000mal um Vergebung gebeten hat – jedes Mal dasselbe?

G: Ja.

A: (schweigt)

G: (wartet)

A: Ja. Stimmt, ich weiß. Du liebst ja eh irgendwie alle.

G: Ich liebe dich.

A: Aber ich liebe mich nicht!

G: Ich habe dich schon immer geliebt.

A: Irgendwie kann ich mich immer weniger leiden.

G: Ich liebe dich wirklich.

A: Ich will nicht mal in den Spiegel schauen. Wenn mich andere Menschen ansehen, habe ich immer das Gefühl, sie schauen direkt in meinen Abgrund und können nichts anderes, als mich verachten.

G: Du bist mir wichtig und wertvoll in meinen Augen.

A: Glaube ich nicht, weiß nicht, ach Herr, deine Mühe mit mir lohnt sich doch gar nicht.

G: Du bist und bleibst mein geliebtes Kind.

A: Auch jetzt?

G: Ja.

A: (schweigt)

G: Wenn ich dich nicht aufgebe, wie solltest du dich dann selbst aufgeben?

A: (hat Tränen in den Augen)

G: (schweigt)

A: Herr…

G: (schweigt)

A: Es gibt ein Lied in dem es heißt: Und ich danke dir dass du mich kennst und trotzdem liebst. Ja Herr, so ist es. Du kennst mich und liebst mich trotzdem. Ich werde es, glaub ich, nie kapieren. Aber es ist wohl so.

G: (schweigt)

A: Danke dass du mich liebst

G: (schweigt)

A: Herr?

G: Ja?

A: Du weißt, dass ich so ein schlechtes Gewissen habe. Jetzt habe ich mich vor zwei Wochen mit meiner Frau ausgesprochen, wir haben uns versöhnt, wollten neu anfangen. Ich habe mir ganz fest vorgenommen, zumindest das Allerwichtigste besser zu machen. Und letztes Wochenende war ich doch wieder bei der Prostituierten. Ich fühle mich so schlecht. Ehrlich. Ich weiß gar nicht mehr was ich machen soll.

G: Ich hätte da eine Idee…

A: (fällt auf die Knie, bricht regelrecht zusammen) Vater! Im Namen Jesu! Bitte vergib mir! (schluchzt)

G: Ich habe dir längst vergeben.

A: Danke! (Pause) Herr, was soll ich tun? Ich tappe immer wieder in dieselben Fallen.

G: Wer bist du?

A: Ja ich weiß. Ein Kind Gottes, das immer wieder… (Pause)

G: Ja?

A: Ok. Also. Ein Kind Gottes, das ab sofort wirklich deinen Willen tun will.

G: Ich suche Menschen, die das wollen.

A: Ich werde doch wieder versagen.

G: Wenn du fällst, dann steh wieder auf. Bleib niemals liegen.

A: Auch wenn ich… ?

G: Ja.

A: Ok Herr, und was ist dein Wille für mich?

G: Kennst du mein Wort?

A: Ja, schon.

G: Kannst du meine Stimme hören?

A: Ja, klar, wir unterhalten uns ja gerade.

G: Hast du meinen Geist?

A: Ich denke schon. Das heißt, ja, ich habe ihn kennengelernt… Ja, ich werde ihn wieder neu einladen.

G: Studiere mein Wort, lass dich füllen und leiten von meinem Geist, frage mich nach dem Weg. Und vergiss niemals dass du ein Geliebter Gottes bist. Das wünsche ich mir von dir, mein lieber Andreas.

A: Hilf du mir dabei! Allein packe ich das eh nicht!

G: Ich bin immer bei dir – egal wo du hingehst.


 

26. Juni 2011

In den letzten Tagen hat mich ein Wort unseres Herrn sehr bewegt: „ich werdet Ruhe finden für eure Seelen“. Ich kenne sie, diese Unruhe der Seele, das Suchen nach Erfüllung, der Fülle, nach  – ja, wonach denn eigentlich? Ich meine nicht die tiefe und diffus erlebte Sehnsucht, die ich kannte, bevor ich an den Herrn Jesus Christus glaubte. Diese wurde gestillt, als ich begonnen hatte ein Leben als entschiedener Christ zu führen. Mit Unruhe der Seele verbinde ich mehr einen immer wieder empfunden Mangel, den viele empfinden und den jeder auf seine Weise stillt. Manche besser, manche schlechter. Unsere Gesellschaft bietet so viel Futter für die Seele – nur leider ist lediglich der geringere Anteil nahrhaft und gut verdaubar im geistlichen Sinne. Ihr wisst was ich mit schwer Verdaulichem meine: Alkohol, Nikotin, übermäßiges Essen, Internet, Pornographie und sonstige sexuelle orientierte Angebote, auch Sport, Fernsehen, endloses Arbeiten etc.  

Die echten Angebote gibt es letztendlich nur bei Gott. Jesus sagt in Matthäus 11,28: Kommt her zu mir all ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Mit Jesus ins Joch – das wär’s doch. Jesus weiß wie es funktioniert. Er war Mensch und Mann mit allem drum und an. Mit ihm gemeinsam losgehen, anhalten; zusammen mit Jesus nach links oder rechts – und nicht Jesus linksum und wir rechtsrum.

Die Verheißung ist grandios. Statt Last und Mühsal, Ruhe für die Seele. Das ist ein echter Deal. Darf ich einen Vorschlag machen? Mach doch mal die Augen zu und frage Jesus, welche Last er dir abnehmen möchte. Sobald dir die erste Last einfällt, öffne die Augen wieder und fange an, die Last an Jesus abzugeben, ihn zu fragen, wie er dir helfen will und bitte ihn um Ruhe für deine Seele. Vielleicht trägst du diese Last schon seit Jahren oder Jahrzehnten; lass dich dennoch ermutigen wieder ganz neu anzufangen zu hoffen und zu glauben, dass ihr zwei, Jesus und du im gemeinsamen Joch, das packen werdet! Wenn nicht ihr beide, wer dann!


8. Mai 2011

 

Manchmal denke ich, Gott mutet uns doch einiges zu. So steht etwa im Römerbrief 7 Vers 18f: Ich weiß wohl, dass in mir nichts Gutes wohnt. Deshalb werde ich niemals das Gute tun können, so sehr ich mich auch darum bemühe. Ich will immer wieder Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch. Aus moderner Sicht einer durch Marketing, Werbung und Selbstdarstellung geprägten Gesellschaft nicht gerade eine strategisch geschickte Aussage, sollte man meinen. Aber eine ehrliche! Jeder Mann, der erkannt hat, dass er Gott braucht und Jesus Christus in sein Leben eingeladen hat, versteht diese Verse aus eigener Erfahrung. Gott kann sich solche Aussagen leisten, da es nicht dabei bleibt. In Römer 8 heißt es nämlich:  Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. So weit, so gut. Alles schon mal irgendwo gehört. Doch was fange ich damit an in meinem normalen Leben, in meinem Alltag? Wie werden diese Verse zur erlebten Realität? Ich empfinde die Kapitel 6 bis 8 im Römerbrief wie einen Kreislauf.

Römer 6 kommt wir vor wie eine Werkzeugkiste: Welche Tricks und Kniffe gibt es, um dieser bescheuerten Sünde zu entkommen? Der Lieblingssünde, die wie Honig an den Fingern und Kaugummi an der Schuhsohle klebt? Wir sind für die Sünde tot, heißt es da. Und weiter: Unser von der Sünde beherrschtes Wesen ist vernichtet, und wir müssen nicht länger der Sünde dienen. Ja, wir müssen nicht, aber doch passiert es immer wieder… Nichts, keinen einzigen Teil eures Körpers sollt ihr der Sünde als Werkzeug für das Böse zur Verfügung stellen. Dient vielmehr Gott mit allem, was ihr seid und habt, steht schließlich in Vers 13. Hier ist für jeden eine Formulierung, ein Ansatz dabei, der helfen kann, ein verändertes Leben zu führen. Aber dennoch holt uns die Realität aus Römer 7 Vers 18f, wie anfangs zitiert, immer wieder ein – es ist manchmal zum Verzweifeln. Gott sei Dank hat Paulus nach Kapitel 7 nicht aufgehört zu schreiben. Wir sind im Kampf gegen die Sünde nicht alleine, sondern haben einen Beistand. Jesus hat Sünde, Tod und Teufel besiegt und – so wichtig und hilfreich für uns – hat den Heiligen Geist zu uns geschickt, damit dieser uns in allen Lebenslagen hilft, gerade auch im alltäglichen Kampf gegen die Sünde.

Rechne mit dem Heiligen Geist und lebe im Alltag mit ihm. Brauchst du Weisheit? Bitte den Heiligen Geist darum, er gibt dir gerne Tipps. Brauchst du ein Nein im geeigneten Moment? Einen starken Willen um in einer Situation um worauf auch immer zu verzichten? Bitte den Heiligen Geist um Kraft zu konsequentem Handeln. Das Leben im Geist bedeutet Leben mit Qualität. Sei es bei der Arbeit, in der Familie, im Urlaub. Er ist immer bei dir und – kaum zu glauben, aber es ist so – steht dir immer zur Verfügung! Deshalb, wenn du dich fragst, wie du den Kampf gegen die Sünde gewinnen kannst: Kämpfe nicht alleine, denn du hast keine Siegchance. Kämpfe im Team mit dem Heiligen Geist und genieße die Liebe und Gnade Gottes.

Und was heißt das nun ganz konkret in deinem Leben? Diese Frage kann ich hier nicht beantworten – frage den Heiligen Geist, er redet gerne zu dir. 


23. März 2011

Ein Zitat aus dem Buch "jeder mann und die versuchungen" von Stephen Arterburn und Fred Stoeker

In ihrem Buch zeigen die beiden Amerikaner einen Weg auf, wie man aus sexuellen Verstrickungen in die Freiheit gelangen kann.

Auf S. 89 (Taschenbuchausgabe) schreiben die Autoren:  

"Wenn unsere Männlichkeit uns so leicht sexuell sündigen lässt, wie kommen wir aus dieser Falle heraus? Wir können (und wollen) ja nicht unsere Männlichkeit abschaffen. Es ist ja völlig in Ordnung, wenn wir unsere eigenen Frauen betrachten und begehren. Sie sind schön, und es ist gut, wenn wir von ihnen träumen und uns auf das nächste Zusammensein freuen. Wenn sie an ihrem richtigen Platz ist, ist Männlichkeit etwas Wunderbares. 

Aber was machen wir mit dieser Neigung zur sexuellen Sünde? Die Lösung: Wir müssen mehr sein wollen als nur männlich. Wir müssen "echte Männer" werden.

Wenn unsere Väter uns ermunterten, uns "wie ein Mann" zu benehmen, forderten sie uns auf, das zu tun, was sie schon getan hatten: unser Potential als Männer zu nutzen, den Stier bei den Hörnern zu packen und uns über unsere Schlaffie-Instinkte zu erheben. Wenn unsere Väter uns sagten: "Sei ein Mann", forderten sie uns auf, so zu werden wie sie.

Auch unser himmlischer Vater fordert uns auf, Männer zu werden. Er möchte, dass wir so werden wie er. Wenn er uns auffordert: "Ihr sollt vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" (Matthäus 5, 48), ruft er uns auf, uns über unsere natürliche Neigung zu den unreinen Augen und Gedanken zu erheben. Sein Maßstab für Reinheit ist nicht etwas, das wir von Natur aus haben. Er fordert uns auf, in der Macht seines Geistes aufzustehen und an die Arbeit zu gehen.

Als die Armee Israels vor einer wichtigen Schlacht stand, sagte ihr Befehlshaber Joab: "Sei tapfer! Wir wollen mutig für unser Volk und für die Städte Gottes kämpfen" (2. Samuel 10, 12 Einheitsübers.). Mit anderen Worten: "Wir kennen Gottes Plan für uns. Lasst uns aufstehen wie Männer und entschlossen ans Werk gehen!"   Gott möchte, dass Sie aufstehen und ans Werk gehen und ein Mann werden, der sexuell sauber ist."

 


6. Februar 2011

Neulich wurde ich in nicht ganz so angenehmer Weise an Jona erinnert.

Jona war offenbar ein intelligenter und gläubiger Mann; andererseits - Prophet hin oder her -  kein Mensch, der sich Gott vom Zehnagel bis zur Haarspitze hingegeben hatte. Er hatte den Auftrag Gottes, nach Ninive zu gehen, sehr genau verstanden und sehr ernst genommen. Aus welchem Grund sonst hätte er mit letzter Konsequenz einen so genialen Fluchtplan schmieden sollen. Spanien war schließlich sehr weit von Ninive entfernt. Und dann der Sturm auf dem Meer: die Chance, Gott endgültig zu entkommen. Jona hatte das 1:0 im Spiel Jona gegen Gott auf dem Fuß. Er nahm reumütig die Schuld für den Sturm auf sich und zog den Tod dem Gehorsam gegenüber Gott vor. Beeindruckend! Aus zahllosen Kinderbüchern weiß man, wie die Geschichte ihren Lauf nahm. Jona predigte schließlich in Ninive. Und wie er gepredigt haben muss. Ihm gelang das unfassbare Wunder, das Gehör des Königs von Ninive zu finden, so dass 120.000 Menschen vor der Strafe Gottes bewahrt wurden. Das muss man sich einmal vor Augen halten.

Am Ende bewies Jona sein großes Vertrauen in Gott einerseits und einen Mangel an Erkenntnis andererseits. Er hatte offenbar nicht verstanden, dass Gott sein Handeln häufig von menschlichem Handeln abhängig macht, in diesem Fall vom Handeln Jonas und klagte Gott dafür an, dass dieser, wie von Jona erwartet, gnädig und barmherzig war und Ninive verschont hatte. Wäre die Begnadigung Ninives nicht auch ohne Jonas "Unterstützung" möglich gewesen?

Nun, was hat diese Geschichte mit mir zu tun? Vor einigen Wochen war ich selbst vor Gott auf der Flucht. Nicht dass mein Glauben erschüttert war, nein, ich war lediglich zu sehr auf eigenen Wegen unterwegs. Auf die Frage an Gott, was eigentlich mit mir los sei, hielt er mir Jona vor Augen. Dessen Flucht und meine Flucht. Ich weiß nicht, wie es euch in solchen Situation geht, aber mir war das unangenehm. Ich fühlte mich ertappt und entlarvt. Warum eigentlich nicht gleich tun, was Gott mir aufträgt?

Mit welchem Ziel fliehen wir, verstecken wir uns? Wozu verschließen wir uns dem Reden Gottes, auch wenn wir ihn gut verstehen könnten? Irgendeinen Vorteil muss uns die Flucht ja bringen, sonst würden wir uns anders entscheiden...

 


23. Dezember 2010

in den letzten beiden Wochen habe ich im Geschäft Weihnachtspost gekriegt, in der mir einige Kunden "besinnliche Weihnachtstage im Kreise Ihrer Familie" gewünscht haben - gerade diejenigen, die mich das Jahr über mitunter ganz schön gestresst haben...

Wo wird sie sein - die Besinnlichkeit, frage ich mich dann manchmal. Um im selben Atemzug zu erkennen, dass es wesentlich an mir liegt, eine weihnachtliche Atmosphäre in unserem Haus zu schaffen. Grund dazu habe ich genug. Auch dieses Jahr erinnert der Heilige Geist mich und dich erneut daran, wie klein sich Gott - für uns - gemacht hat. Für dich und für mich.

 


8. Dezember 2010

Es gibt da so eine Binsenweisheit, die besagt, man müsse Dinge nicht auswendig gelernt haben, es genüge zu wissen, wo es steht. Also ehrlich gesagt – ich bin froh, dass ich nicht jeden morgen das Buch suchen muss, indem steht wo in einem Haus in Deutschland sinnvollerweise die Milch aufbewahrt wird …
Nun, das ist natürlich ein leicht übertriebenes Beispiel,es erinnert mich jedoch an mein Erinnerungsvermögen, für das ich recht dankbar bin. Übrigens, die Bibelschreiber verlassen sich ebenfalls auf selbiges. So ist etwa Judas (der mit dem Brief) der Ansicht, wir sollen uns an die Worte derer erinnern, die im Auftrag des Herrn Jesus Christus unterwegs sind. Nachzulesen im Vers 17 des Judasbriefs. In den Versen davor warnt Judas vor allerlei Gesindel, ohne sich dabei allzu sehr der Zimperlichkeit hinzugeben.
Die Adressaten scheinen damals nicht weniger herausgefordert gewesen zu sein, als wir es heute sind. So meine ich, sollten auch wir den, wie Vers 17 ebenfalls in der Befehlsform formulierten, Vers 19 ernst nehmen und auch ganz praktisch umsetzen: - Erbaut euch imGlauben - Betet im Heiligen Geist - Erhaltet euch in der Liebe Gottes.

Das klingt ziemlich fromm, stimmt’s? Ich will es deshalb mal so ausdrücken: Mach’ dir doch mal wieder so richtig klar, wer dein Herr ist und was er dir alles versprochen hat - und nicht zuletzt, was davon alles in Erfüllung gegangen ist!
Pflege die Beziehung zu ihm, rede mit ihm und nimm den persönlichen Service, den der Heilige Geist dir bietet, in Anspruch. Liebe andere und lass dich lieben, ermuntere dich und deine Brüder, täglich ein Vollbad der Liebe zu nehmen.

 

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